Heiße Schokolade – ein Open Air Leckerbissen

Oldies sind einfach „in“ wie selten zuvor. Das bewies die Neuauflage des After Dark-Festivals, gleichzeitig Abschluss des Eintracht-Pokalturniers: Bewusst wurde hier ausschließlich auf Oldies gesetzt und damit rund 3.500 erwartungsvolle Open-Air-Fans aller Altergruppen in den Stadtpark gelockt.

Und sie wurden nicht enttäuscht: Bevor der Top Act „Hot Chocolate“ die Bühne betragt, jagte über drei Stunden lang ein Evergreen den anderen – von Supertramp über Dire Strates bis zu den Rolling Stones – nahezu für jeden Geschmack war etwas Programm enthalten. Das zeigte sich bereits bei der Cover-Band „Flyer“ zum Auftakt mit gekonnt interpretierten Rock- und Pop-Klassikern.

Dass sie den Groove im Griff haben, bewiesen „Chime and the funky Soulhorns“ im Anschluss direkt mit einem Fetzer von James Brown zum Einstieg. Funk, Blues und Soul – von der mitreißenden Bläsersektion unterstützt – die Show kam prima rüber und das Publikum ging direkt in die Tanzbeine.

Für jeden Menge „Satisfaction“ sorgte die Band, die angeblich selbst nicht weiß, dass sie nicht das Original ist. Aus dem reichhaltigen Fundus des Stones-Materials bediente sich „Voodoo Lounge“ und rockte, was das Zeug hielt. Neben dem wie ein verjüngter Mick Jagger auf der Bühne tobenden Sänger, stach dabei vor allem der Saxophonist mit seinen Soloeinlagen hervor.

Wie gut eine Cover-Bank sein kann, bewies der „Lonely Hearts Club“, der im zweiten Teil seines gesplitteten Auftritts direkt vor dem Headliner auf der Nebenbühne die Pause überbrückte. Von einem „Lückenfüller“ aber konnte keine Rede sein, denn die stimmungsvoll inszenierten Versionen tanzbarer Hits von Joe Cocker bis zu U2 verfehlten ihre Wirkung nicht. Sicher hätten die „Lonely Hearts“ bei der guten Resonanz noch die eine oder anderen Zugabe nachgereicht, doch der Top Act des Abends betrat pünktlich die Hauptbühne.

Funke sprang über

Hatte sich der eine oder anderen bei „Voodoo Lounde“ noch gefragt, ob nicht vielleicht doch die echten Stones auf der Bühne standen, waren bei „Hot Chocolate“ alle Zweifel beseitigt: Es handelte sich um das Original – „No doubt about it“. Die Formation um den agilen Frontmann zelebrierte ihr schier unerschöpfliches Potenzial von Tophits in einer prickelnden Live-Atmosphäre, den den Funken unmittelbar auf die Fans überspringen ließ. Ein Klassiker reihte sich an den nächsten bis im Zugabeteil „Everyone's a winner“ die Stimmung auf den Siedepunkt brachte.

Die perfekte Organisation sorgte für einen in jeder Hinsicht reibungslosen Ablauf des Festivals und rundete somit das Flair des Open-Air-Erlebnisses im Stadtpark ab.