After Dark Premiere 

Über 2.000 Besucher, sechs Stunden Live-Programm und ein Musikerlebnis von außergewöhnlicher stilistischer Bandbreite – Besucher des „After Dark Festivals“ konnten zufrieden sein. Trotz des regnerischen Wetters blieb die gute Stimmung ungebändigt.

Schlechtes Wetter? Kein Problem

Drei Tage lang wurde das morastige Veranstaltungsgelände trockengelegt. Mit Erfolg – Strohlagen und Holzpaletten machten den Platz vor der Bühne standfest. „Mr. B. L. Use And The Muddy Frogs“ hatten zu Beginn in zweifacher Hinsicht Glück: Sie spielten noch ohne Regen. Im Anschluss zog Atze Schröder mit seinem „Proll-Comedy-Programm“ sämtliche neudeutschen Vorlieben, Gewohnheiten und Schwächen herzhaft durch den Kakao und erzielte dabei jede Menge Treffer auf die Lachmuskeln - über wie unter der Gürtellinie. Von aktuellen Sportidolen bis zu Kegeltouren und Städtereisen - nahezu alles bekam „sein Fett weg“. 

Mit brodelnden Reggae­ Rhythmen und gut aufgelegter Bläser Section – eine Musik, die eigentlich nach Sonne und Tropenklima schreit – sowie Ska-Stücken im Stil der frü­hen Madness-Hits begeisterten dann „Dr. Ring Ding & the se­nior Allstars“. lnnes Sibun, der in Ahaus sein neues Live-Album mit­schneiden ließ, zeigte sich in bester Spiellaune. Sein melodischer bis harter Blues, verquickt mit gitarrenlastigen Rock-Elementen erwies sich als echter Publikumsliebling.

Echte Qualitäten als Headli­ner offenbarten zu später Stunde „Tito & Tarantula“ – das Festival trug den Namen des Stücks ,.After Dark“ aus ihrem Programm „Tarantism“ – wobei besonders Bassistin und Jennifer Condos und Strei­cher-Virtuosin Lynn Bertles die akustischen wie optischen Glanzpunkte setzten. Auf eine feste Fangemeinde bauen konnte die durch den Kultfilm „From Dusk Till Dawn“ welt­weit bekannt gewordene For­mation offensichtlich auch in Ahaus – ein gelungener Abschluss eines musikalisch überzeugenden Festivals.